Mein Wochenende mit dem NR7101
Der geneigte Leser darf mich auf einer Reise begleiten: Ein Erlebnisbericht über die Installation und Inbetriebnahme des Outdoor-LTE-Routers Zyxel NR7101 als Internet-Backup-Lösung.
Stein des Anstosses war wieder einmal eine instabile Internetverbindung. Da es mich schon lange in den Fingern juckte, war das die perfekte Gelegenheit, mir endlich einen 5G-fähigen Outdoor-LTE-Router aus dem Musterteillager zu besorgen. Gesagt, getan. So wanderte an diesem leicht regnerischen Septemberwochenende ein Zyxel NR7101 für Tests und die vorgängige Konfiguration mit zu mir nach Hause.
Das grosse Testen
Den besten Freund, ebenfalls ein technikaffiner Enthusiast, fürs Wochenende eingeladen, konnte eigentlich nichts mehr schiefgehen. Schon bald fanden wir uns beim Gartensitzplatz ein und schnallten den NR7101 zusammen mit einem Bündel gerollter Zeitungen und mithilfe des mitgelieferten Masten-Montage-Kits an den viel zu dünnen Sonnenschirmständer. Das sah zwar kriminell aus, war aber überraschend stabil.
Um einen ersten Eindruck von den möglichen Übertragungsgeschwindigkeiten zu erhalten, starteten wir mit einer SIM-Karte von Swisscom im ersten Slot. Beim Mobile-Abonnement war die 5G-Option aktiviert, also von dieser Seite keine Begrenzung bis zu den 2 Gbps. Um den Router nun in die Himmelsrichtung des mit ihm verbundenen Mobilfunkmastes auszurichten, installierten wir erst die App «LTE Ally» von Zyxel auf meinem Mobiltelefon.
Die Tücken der Technik
Der Verbindungsaufbau zum Router mit dieser App wäre kinderleicht. Da der Router aber über das integrierte WLAN nur konfiguriert werden kann und keine Internetverbindung teilt, wechselte mein Mobiltelefon unbemerkt und automatisch auf das Heim-WLAN mit aktiver Internetverbindung. Ein Deaktivieren der Option «Automatisch verbinden» beim Mobiltelefon löste das Problem nach einigen Minuten Fehlersuche. Wieder etwas gelernt.
Danach dauerte es nur noch wenige Minuten, bis wir mit verbundener LTE-Ally-App die Ausrichtung mit dem niedrigsten Dämpfungswert von -85 dBm in der App gefunden hatten. Für die folgenden Messungen der Übertragungsgeschwindigkeit verwendeten wir ein über LAN angeschlossenes Notebook, das direkt über einen Switch mit dem NR7101 im Router-Modus verbunden wurde.
Die Stunde der Wahrheit
Mit dieser Konfiguration erreichten wir rund 650 Mbps, was für eine 5G-Verbindung mit diesem Dämpfungswert und ohne Sichtverbindung zum Sendemast überraschend gut ausfiel. Sowohl die Speedtest-Software CNLAB wie auch die im NR7101 integrierte Messmethode über das GUI erreichten nahezu identische Werte.
Inbetriebnahme als Backup-Lösung
Zwei Wochen später folgte dann die Montage des Routers als Backup-Internetverbindung in meinem Elternhaus. Jetzt bereits ein Profi mit der LTE-Ally-App, dauerte die Ermittlung des perfekten Installationsstandortes nur wenige Minuten. Eine Sichtverbindung zum Sendemast war leider erneut nicht möglich, aber die -81 dBm Dämpfung war dafür optimaler. Final befestigte ich den NR7101 mit den zwei Haltebügeln des Masten-Montage-Kits an einem Schmiedeeisen-Gitter vor einem Fenster im zweiten Stock. Diese Montage-Variante war mir deutlich sympathischer als die letzte und hielt auch felsenfest.
Das Netzwerkkabel zur PoE-Speisung des Routers liess sich in einer flachen Variante, welche ich zusätzlich beschafft hatte, problemlos zwischen der Fensterdichtung des Zweiflügel-Fensters ins Gebäude führen. Dieses mittlerweile alte Haus verfügt glücklicherweise über Netzwerkanschlüsse in nahezu jedem Raum, aber nicht über eine PoE-Speisung. Darum musste ich vom Fenster noch einen Zwischenstopp beim mitgelieferten PoE-Injektor einlegen, bevor es in die Hausverkabelung eingespeist werden konnte.
Ein kleiner Wermutstropfen war dann einzig die Übertragungsgeschwindigkeit von «nur» 230 Mbps. Dies ist aber dem Umstand geschuldet, dass in dieser Gegend noch kein 5G-Signal empfangen werden kann und ist, für 4G, ein Top-Resultat.
Mehr Informationen zum Zyxel NR7101 Outdoor-Router : studerus.ch/nr7101